Schönborn: „Europa muss sich auf grundlegende Werte besinnen“
Europa bedarf der Besinnung auf seine grundlegenden Werte. Das sagte Kardinal Christoph
Schönborn am Mittwoch gegenüber dem italienischen Nachrichtendienst SIR in einer Bilanz
zu dem vor zehn Jahren erschienenen Apostolischen Schreiben über die „Kirche in Europa“.
Das große Friedensprojekt Europa könne nicht gelingen, wenn es sich ausschließlich
am Pragmatismus orientiere, betonte der Wiener Erzbischof. Bleibende Bedeutung habe
laut Schönborn jener Teil des Dokuments, der den demografischen Wandel des Kontinents
thematisiert: Der Geburtenrückgang sei ein Symptom eines gestörten Verhältnisses zur
eigenen Zukunft, ein deutlicher Ausdruck eines Mangels an Hoffnung, so Schönborn.
Vor dem Hintergrund dieser Gegebenheiten in Europa brauche es glaubwürdige Glaubensboten,
in deren Leben die Schönheit des Evangeliums erstrahle, erklärte der Kardinal. Das
von Papst Johannes Paul II. herausgegebene nachsynodale Apostolische Schreiben „Ecclesia
in Europa“ erschien vor zehn Jahren am 28. Juni 2003.