Das Kinderrechtskomitee der Vereinten Nationen (UNCRC) verlangt vom Vatikan Auskunft
über dessen Maßnahmen zum Schutz von Kindern. Das meldet die Katholische Nachrichten-Agentur.
Die betreffenden Fragen sollen mit Vatikanvertretern bei einer Sitzung im Januar 2014
erörtert werden. Die Untersuchung ist Teil eines turnusmäßigen Berichts zur Umsetzung
der Kinderrechtskonvention aus den Unterzeichnerstaaten. Nach Angaben des britischen
Senders BBC ist es das erste Mal, dass die Vereinten Nationen ein derartiges Gutachten
vom Vatikan fordern.
Der Fragenkatalog des UNCRC verlangt unter anderem Auskünfte
dazu, in welchem Umfang Geistliche auf allen Ebenen dazu verpflichtet sind, Missbrauchsfälle
an staatliche Behörden zu melden. Zudem soll der Vatikan Maßnahmen zum Schutz und
zur Unterstützung von Opfern darlegen und benennen, wie viele minderjährige Opfer
therapeutische Hilfe oder finanzielle Entschädigungen erhielten. Schließlich will
das UN-Komitee geklärt haben, ob die katholische Kirche uneheliche Kinder weiterhin
als „illegitim“ bezeichnet und welche Maßnahmen in katholischen Schulen gegen unterschiedliche
Formen von Diskriminierung ergriffen wurden. Im Blick auf Kinderprostitution und Kinderpornografie
soll der Heilige Stuhl erläutern, ob Kirchenmitarbeiter, die mit Opfern in Kontakt
kommen, ein besonderes Training erhalten haben. Informationen werden auch darüber
erbeten, welche personellen, finanziellen und technischen Ressourcen für die Umsetzung
des betreffenden Schutzprotokolls bereitgestellt wurden.