Rund 2.000 junge Pilgerinnen und Pilger aus der Bundesrepublik machen sich in den
nächsten Tagen auf den Weg zum Weltjugendtag in Brasilien. Bischof Karl-Heinz Wiesemann,
Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, freut sich, zusammen
mit den Jugendlichen den Weltjugendtag zu erleben. Dies teilte er in einer Pressemeldung
der Deutschen Bischofskonferenz an diesem Dienstag mit. „Rio ist eine Stadt, die geprägt
ist von der Christusstatue mit den weit geöffneten Armen.“ In dieser Weise werde Rio
auch die Pilger zum Weltjugendtag willkommen heißen, für die der Christus auf dem
Corcovado mehr als nur eine Sehenswürdigkeit sei. Wiesemann sei überzeugt davon, dass
der Weltjugendtag in Brasilien, mit einem Papst aus Lateinamerika, ein sichtbares
Zeichen setzen werde für Solidarität und Gerechtigkeit in der Welt.
Der Bundespräses
des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Pfarrer Simon Rapp, erklärte,
dass es für die jungen Pilger vor allem bei der missionarischen Woche vor dem eigentlichen
Weltjugendtag Gelegenheit gebe, die Kirche und die Kultur in Brasilien kennenzulernen.
Rapp betonte auch die politische Seite des Weltjugendtages: „Der Papst hat Strukturen
der Weltwirtschaft angeprangert, durch die Menschen in Armut geraten. Auch seine Akzente
wecken die Hoffnung, dass dieser Weltjugendtag politischer wird“.
Das bischöfliche
Hilfswerk Adveniat macht auf die Situation im Landesinneren aufmerksam: Adveniat-Geschäftsführer
Prälat Bernd Klaschka erklärte, Brasilien sei ein Land der Gegensätze, in dem die
Kirche seit Jahren ein Fürsprecher der Verlierer des Wirtschaftswachstums sei. Der
Weltjugendtag könne ein Forum werden, um diese Probleme in friedlicher und nachhaltiger
Weise zu debattieren. Als Beispiel nannte Klaschka das „International Youth Hearing“,
das der BDKJ zusammen mit den Hilfswerken Misereor und Adveniat am Mittwoch, 24. Juli,
in Rio de Janeiro veranstaltet. Dabei diskutieren Jugendliche ihre Version von einer
gerechten Welt und kommen unter anderem auch mit der früheren brasilianischen Umweltministerin
Marina Silva ins Gespräch. „Adveniat möchte Jugendlichen die kulturelle Vielfalt von
pastoraler Arbeit in Lateinamerika nahe bringen“, so Klaschka.
Hintergrund:
Der XXVIII. Weltjugendtag steht unter dem Leitwort „Geht hin und macht zu
Jüngern alle Völker der Erde“ (Mt 28,19). Er beginnt mit den so genannten „Missionarischen
Tagen“ in den brasilianischen Bistümern vom 16. bis zum 20. Juli. Danach folgt die
gemeinsame Zeit des Weltjugendtags, die am 23. Juli in Rio beginnt. Ab dem 25. Juli
ist auch Papst Franziskus beim Weltjugendtag dabei und beschließt ihn feierlich am
28. Juli mit einer großen Abschlussmesse.