Der wegen Kriegsverbrechen gesuchte frühere Milizenchef Ali Koscheib hat in der sudanesischen
Unruheregion Darfur einen Mordanschlag überlebt. Bei dem Angriff in Niala, der größten
Stadt in Darfur, seien am Sonntag allerdings ein Leibwächter von Koscheib und sein
Fahrer getötet worden. Das berichtete der staatliche Radiosender Omdurman unter Berufung
auf den Polizeichef von Süd-Darfur. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag
hatte 2007 einen Haftbefehl gegen Koscheib wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit
und Kriegsverbrechen ausgestellt. Er soll während des 2003 ausgebrochenen Bürgerkriegs
in Darfur die gefürchtete regierungstreue Dschandschawid-Miliz aufgebaut, bewaffnet
und finanziert haben. Auch soll er für mehrere Angriffe auf Zivilisten verantwortlich
sein, die der Unterstützung von Rebellen verdächtigt wurden.