2013-07-08 11:18:13

Lampedusa-Besuch: Kranz vor der Küste für die Opfer


RealAudioMP3 Papst Franziskus hat vor der Küste von Lampedusa einen Kranz der Trauer ins Mittelmeer geworfen für die vielen Menschen, die bei der gefährlichen Überfahrt von Nordafrika ums Leben kamen. Danach traf er an diesem Montagvormittag einige Bootsflüchtlinge auf der Mittelmeerinsel. Franziskus begrüsste jeden Einzelnen persönlich und liess sich von einigen ihre Flucht schildern.

Die erste Reise nach seinem Amtsantritt soll die Europäer vor allem an das Schicksal der Bootsflüchtlinge erinnern, die auf der Überfahrt nach Europa jährlich zu Hunderten auf See umkommen, so der Papst bei seiner Ankunft auf Lampedusa. In den vergangenen drei Jahrzehnten sind Schätzungen zufolge mindestens 20.000 Menschen bei der Fahrt auf dem Mittelmeer ertrunken oder verdurstet. Im Namen aller Opfer und all jener, die es geschafft haben, sprach ein junger Nordafrikaner:

„Wir haben unsere Heimatländer aus zwei Gründen verlassen: einerseits aus politischen und andererseits aus wirtschaftlichen Gründen. Um diesen sicheren und ruhigen Ort zu erreichen, mussten wir mehrere Hindernisse überwinden. Wir wurden mehrmals von verschiedenen Schleppern entführt und waren in ihren Händen. Um Italien zu erreichen, mussten wir so viel Leid ertragen. Wir müssen nun hier in Italien bleiben, weil es das Gesetz so vorsieht. Wir bitten Sie, Heiliger Vater, helfen Sie uns!“

Der Papst bedankte sich bei ihm und den anderen Bootsflüchtlinge und fügte an:

„Ich grüße alle Flüchtlinge, die hier sind und danke euch für die Gastfreundschaft. Wir alle sind heute hier, um gemeinsam zu beten. Deshalb will ich nun nicht viel sagen.“

Danach ging der Papst weiter zum Sportplatz von Lampedusa, um dort einen Bußgottesdienst mit Migranten und Bewohnern der Insel zu feiern. Dazu waren rund 15.000 Menschen dabei. Derzeit halten sich 114 Flüchtlinge im Aufnahmelager von Lampedusa auf; 75 davon sind minderjährig.

(rv 08.07.2013 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.