Flüchtlingsdienst: Mehr Aufmerksamkeit dank Papst-Besuch
Der Papstbesuch auf Lampedusa wird künftig mehr Aufmerksamkeit für die Situation vor
Ort schenken. Davon ist der Leiter des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes, Pater Frido Pflüger,
überzeugt. Er hoffe, dass „Franziskus uns Christenmenschen aufrüttelt, besonders die
Berufspolitiker“, sagte Pflüger der „Berliner Zeitung“ in der Montagsausgabe. Es sei
erschütternd zu sehen, dass Flüchtlinge oft in christlich-konservativen Kreisen Ablehnung
erführen. Durch das eindeutige Zeichen des Papstes werde klar, dass eine solche Haltung
nicht christlich sei. Pflüger forderte zudem eine gleichmäßigere Verteilung der Flüchtlinge.
Reiche Länder müssten mehr Flüchtlinge aufnehmen und sicherstellen, dass sie in Würde
leben könnten. Die Nordländer dürften das Problem nicht auf die Südländer abwälzen.
Auch in den Köpfen der Menschen müsse sich etwas ändern. Häufig werde angenommen,
die Flüchtlinge gäben ihre Notlage nur vor. Niemand verlasse aber seine Familie und
seine Heimat „für ein paar Euro“.