2013-07-07 15:48:02

Nigeria: Präsident will nach Attentat Sicherheitslage verbessern


Nach dem jüngsten Attentat auf eine Schule in Nigeria will Präsident Goodluck Jonathan die Sicherheitsvorkehrungen in dem westafrikanischen Land verschärfen. Nigerianer wie Ausländer, die im Land leben, müssten besser vor terroristischen Angriffen geschützt werden, forderte der Präsident laut einem Bericht der Tageszeitung «The Punch» (Sonntag) während einer Feier zum «Tag der nigerianischen Armee».

Gleichzeitig rechtfertigte Jonathan die Aufrechterhaltung des seit Mitte Mai geltenden Ausnahmezustands in den drei Bundesstaaten Borno, Yobe und Adamawa. Mithilfe eines massiven Militäraufgebots sollen dort Anhänger der islamistischen Gruppierung Boko Haram bekämpft werden. Die Maßnahmen zeigten bereits Erfolge, so der Präsident.Kritiker befürchten jedoch, dass die Terroristen sich stattdessen lediglich in anderen Regionen niederlassen.

Am Samstag kamen in der Stadt Mamudo im Bundesstaat Yobe mindestens 29 Schulkinder und ein Lehrer ums Leben. Andere Quellen sprechen von bis zu 40 Toten. Die Angreifer, mutmaßlich Anhänger von Boko Haram, seien in den frühen Morgenstunden in das zur Schule gehörende Internat eingedrungen. Dort hätten sie zuerst Schüsse abgegeben und anschließend Feuer gelegt. - Die islamistische Gruppe Boko Haram, was soviel heißt wie «westliche Bildung ist Sünde», gründete sich 2002, galt aber bis 2011 als lokales Phänomen, das nur im Nordosten Nigerias aktiv ist. Nach der Tötung ihres Gründers Mohammed Yusuf 2009 durch nigerianische Sicherheitskräfte radikalisierte sich die Gruppe. Seitdem wurden bei Anschlägen von Boko Haram im Norden Nigerias Hunderte Menschen getötet, darunter viele Christen. Die Terroristen kämpfen gegen westliche Einflüsse und streben in den überwiegend muslimisch besiedelten nördlichen Bundesstaaten einen islamistischen Gottesstaat an.

(kna 07.07.2013 mc)








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