Ägyptens Christen
reagieren erleichtert auf die Absetzung von Präsident Mohammed Mursi. Der Oberbefehlshaber
der Armee, Abdel Fattah al-Sisi, bezog auch den Papst der Kopten, Tawadros II., in
die Beratungen über die Zukunft des Landes am Nil ein. Als al-Sisi am Mittwochabend
gegen 21 Uhr Ortszeit im staatlichen Fernsehen die Absetzung Mursis bekanntgab, saß
zu seiner Rechten der höchste Würdenträger der Sunniten, der Scheich von al-Azhar,
und zu seiner Linken der Kopten-Papst Tawadros II. Bis zu Neuwahlen soll der Präsident
des Verfassungsgerichts, Adli Mansur, die Geschicke des Landes lenken. Bereits am
Donnerstagvormittag hat er den Amtseid als Übergangspräsident abgelegt. Weltweit löste
die Entwicklung Besorgnis aus. Doch für die überwiegende Mehrheit der Ägypter – Muslime
oder Christen – seien diese Tage voller Hoffnungen, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan
der deutsche Seelsorger für den Nahen Osten, Joachim Schroedel, der seit vielen Jahren
in Kairo lebt. Das Militär ginge diesmal anders als bei der Absetzung von Hosni Mubarak
vor und habe versprochen, diesmal schneller und vor allem demokratischer vorzugehen.
(agenturen/rv
04.07.2013 mg)
Hören Sie das Gespräch mit Mons. Joachim Schroedel zur
Lage in Kairo (Klicken Sie auf das Lautsprecher-Symbol oben links)