2013-07-04 14:35:55

Irland: Familie verklagt Krankenhaus wegen Abtreibungsverbot


Der Ehemann der im Krankenhaus verstorbenen Savita Halappanavar hat die Universitätsklinik in Galway wegen medizinischer Fahrlässigkeit verklagt. Die 31-jährige Inderin war dort im Oktober 2012 wegen Schwangerschaftskomplikationen eingeliefert worden. Sie starb wenige Tage später an Blutvergiftung, nachdem die Ärzte ihr eine Abtreibung verweigert hatten. Der Fall hatte die öffentliche Diskussion über die strenge Abtreibungsgesetzgebung in Irland angeheizt. Der Anwalt der Familie, Gerard O'Donnell, sagte am Donnerstag, die Gründe für die fahrlässige Behandlung von Savita Halappanavar seien immer noch nicht aufgeklärt. Die Familie erhoffe sich von der Klage eine vollständige Klärung der Todesumstände.

Am Dienstag hat das irische Parlament in erster Lesung mit großer Mehrheit eine Reform des Abtreibungsgesetzes angenommen. Der Entwurf sieht nun eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen im Fall einer Gefährdung des Lebens der Mutter vor und erlaubt eine Abtreibung u.a. auch bei Selbstmordgefahr. Anfang nächster Woche wird über das Gesetz endgültig abgestimmt. Nach einer Testperiode soll die neue Rechtslage noch einmal überprüft werden. Die Irische Bischofskonferenz lehnt das Abtreibungsgesetz ab.

(kap 04.07.2013 mg)








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