Protestanten fordern die Rückgabe ihrer Kirchen im islamisch dominierten Land. Nach
Angaben des Hilfswerkes Open Doors haben evangelische Christen in verschiedenen Städten
Anträge auf Rückgabe ihrer alten Kirchen gestellt, darunter in den Städten Mostaganem
im Nordwesten des Landes und in Bejaia im Nordosten. Zahlreiche Kirchengebäude wurden
nach dem Ende der französischen Kolonialzeit 1962 durch den Staat enteignet und einem
säkularen Zweck zugeführt. Allerdings würden diese Anträge bisher nur sehr zögerlich
oder überhaupt nicht beantwortet. Laut Open Doors sind Einschüchterungen und Diskriminierungen
von Christen in Algerien an der Tagesordnung. Nach Beobachtung des Hilfswerks verstärkt
sich in dem nordafrikanischen Land der Druck auf Christen. Es führt diese Entwicklung
in erster Linie auf die Islamisierung der Region im Zuge des „Arabischen Frühlings“
zurück. Nach Angaben der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen im Mittleren Osten leben
in Algerien bis zu 365.000 Christen – überwiegend ehemalige Muslime. Das sind etwa
1,5 Prozent der 32,4 Millionen Einwohner. Die übrigen sind fast ausschließlich Muslime.