Ein besonderer Dank
des Papstes während der Messe an diesem Samstag ging nach Deutschland: Der Leipziger
Thomanerchor hatte neben dem Chor der „Capella Sistina“ durch seinen Gesang die Liturgie
mitgestaltet – eine „weitere ökumenische Präsenz“ an diesem Festtag, wie der Papst
betonte. 70 Sänger des berühmten Knabenchores, der überwiegend aus Protestanten besteht,
reisten für das besondere Ereignis nach Rom, wo sie bereits am Freitag ein gut einstündiges
Konzert gemeinsam mit dem vatikanischen Chor der sixtinischen Kapelle gestalteten
– unter anderem mit Stücken von Johann Sebastian Bach und Giovanni Pierluigi Palestrina.
Eine historische Begebenheit, die auch die teilnehmenden Thomaner ergriff.
Der
sächsische Landesbischof Jochen Bohl hatte bereits nach dem gemeinsamen Konzert der
beiden Chöre am Freitag in der sixtinischen Kapelle von einem außergewöhnlichen und
bewegenden Ereignis gesprochen:
„Die Künste vermögen uns Irdischen eine
Anschauung zu vermitteln von dem Göttlichen und an diesem Ort, in dieser Stunde, ist
zusammengekommen, was die bildende Kunst und was die Musik dazu beitragen kann. Ein
großer evangelischer Chor hat an diesem Ort, im Zentrum der römisch-katholischen Kirche
gesungen und musiziert, das ist ein ökumenisches Zeugnis, das unsere Gemeinschaft
in der einen heiligen Kirche Jesu Christi gestärkt hat.“
Bohl dankte allen
Unterstützern für diese ökumenische Initiative und ebenfalls für die gemeinsamen Konzerte
mit dem Chor der sixtinischen Kapelle, die zuvor auch in Dresden und Leipzig organisiert
worden waren. Diesem Dank schloss sich auch Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone
an. Er betonte zudem die besondere Bedeutung des gemeinsamen Singens der Chöre in
der Messe an diesem Samstag. Dies sei:
„Ein Beispiel der deutschen und römischen
Tradition, die zusammen klingen. Es wird ein konkretes Zeichen eines Willens sein,
in der Geschichte jene Einheit vorwegzunehmen, die wir alle suchen und die wir als
Gabe Gottes vielleicht eines Tages verwirklichen werden.“