2013-06-28 11:24:00

Russland/Vatikan: Treffen zwischen Papst und Patriarch?


Der katholische Moskauer Erzbischof Paolo Pezzi hat sich für ein baldiges historisches Treffen von Papst Franziskus und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. ausgesprochen. Die Kirchenoberhäupter könnten theoretisch bereits „morgen“ zusammenkommen, sagte er in einem Interview der Moskauer Tageszeitung „Kommersant“ vom Donnerstag. Einer Begegnung stehe „grundsätzlich nichts entgegen“. Pezzi verwies allerdings darauf, dass die russisch-orthodoxe Kirche auf einer gründlichen Vorbereitung eines Treffens des Moskauer Patriarchen mit dem Papst bestehe, damit die Begegnung auch nutzbringend sei. Er selbst könne schwer sagen, was noch dafür getan werden müsse. Alle Probleme wie etwa der mehr als 20 Jahre alte Streit zwischen der orthodoxen Kirche und der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche um Sakralbauten in der Westukraine seien lösbar. Seit der Kirchenspaltung von 1054 gab es keine Begegnung eines Papstes mit einem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche. Damals kam es in Konstantinopel zum Schisma zwischen Rom und der Orthodoxie und damit zur bis heute andauernden Trennung von West- und Ostkirche.
Metropolit Hilarion gegenüber baldigem Treffen skeptisch
Der Außenamtschef des orthodoxen Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, hatte zuletzt Hoffnungen auf eine baldige Begegnung von Franziskus und Kyrill I. gedämpft. Der Zeitpunkt hänge hauptsächlich davon ab, wie schnell der Konflikt mit der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine gelöst werde, sagte er im März. Die mit Rom verbundene Kirche habe Anfang der 1990er Jahre nach ihrer Wiederzulassung Hunderte orthodoxe Gotteshäuser gewaltsam an sich gerissen.
Pezzi betonte, sowohl seine persönlichen Kontakte zu Kyrill I. als auch die Beziehungen zu den orthodoxen Bischöfen, in denen es katholische Pfarreien gebe, seien gut. Die katholische Gemeinde in Russland wachse, sei aber weiter klein. Weniger als ein Prozent der Bevölkerung sei katholisch. Nur in der Region Kaliningrad, Königsberg, sind es nach Angaben des Erzbischofs zwischen vier und fünf Prozent.
(kna 28.06.2013 pr)








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