2013-06-26 13:16:23

Indien: Caritas international hilft in Überschwemmungsgebieten


RealAudioMP3 Mehrere Tausend Menschen sind nach Einschätzung von Caritas international bei den Überschwemmungen in Nordindien ums Leben gekommen. „Je näher wir in das Katastrophengebiet vorrücken, desto größer wird die Zerstörung und desto größer wird die Zahl der Opfer“, gab die Koordinatorin der Katastrophenhilfe von Caritas Indien, Babita Alick, an. Es gebe weit mehr Opfer als die von offizieller Seite bezifferten 1.000 Menschen. Die Hilfsarbeit der Caritas läuft derweil über die lokalen kirchlichen Strukturen, Schulen und Krankenhäuser. Dabei will die Organisation auch in Gegenden vordringen, in denen das Militär und andere Hilfsorganisationen noch nicht tätig sind. Das sagte Peter Seidel von Caritas international im Gespräch mit dem Kölner Domradio. Dabei gebe es aber enorme Schwierigkeiten:

„Überhaupt in die Region vorzudringen, ist schon ein riesiges Problem. Die ganze Infrastruktur ist schwer beschädigt, die Straßen sind durch Erdrutsche zerstört, das Kommunikationssystem funktioniert nicht und die Stromversorgung ist zusammengebrochen. Durch die anhaltenden Regenfälle ist erst gestern die Hauptzufahrtsstraße durch einen Erdrutsch schwer beschädigt worden und nicht mehr befahrbar. Die Situation wird immer schlimmer. Auch die Rettung per Hubschrauber funktioniert nur bei stabilen Wetterverhältnissen. Gestern hat es jedoch den ganzen Tag geregnet. So können auch die Evakuierungsmaßnahmen im Moment nicht organisiert werden.“

Dringend benötigt würden Trinkwasser, Lebensmittel und Medikamente für die Überlebenden. Caritas international stellt für die Hilfen in Dörfern und Städten, die bislang nicht von staatlicher Unterstützung erreicht wurden, laut eigenen Angaben 50.000 Euro bereit. Die Ursache der Katastrophe seien starke und verfrühte Regenfälle, so Seidel:

„Die Regenfälle waren dieses Jahr zu Beginn mit zum Teil 34 Litern pro Quadratmeter sehr heftig. Der Monsun kam zudem früher als erwartet. In dieser Region fließt der Regen besonders schnell ab, dann schwappt er in großen Wellen in die Täler. Deswegen spricht man hier auch von einem Tsunami, der Hotels mitreißt und ganze Dörfer verschüttet. Das ganze Ausmaß ist bisher noch nicht bekannt. Die Meldungen liegen bisher nur aus den Städten und Touristenzentren vor. Was in den kleinen Dörfern oben in den Bergen passiert ist, lässt sich nur vermuten.“


(domradio/kna 26.06.2013 pr)








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