Gleichgeschlechtliche Paare „sollten von der Kirche nicht verlangen, das Sakrament
zu ändern.“ Das hat der Abtprimas der Benediktiner, Notker Wolf, im Newsletter des
Deutschen ökumenischen Predigtpreises gefordert. Nach katholischem Eheverständnis
gebe die Gesellschaft der Ehe unter Homosexuellen „eine Bedeutung, die sie nicht hat“.
Daher lehnt es der Benediktinerobere ab, gleichgeschlechtlichen Paaren das katholische
Sakrament der Ehe zu spenden. Wenn Partner des gleichen Geschlechts „ihr Verhältnis
rechtlich regeln wollen“, so Wolf weiter, „dann sollten sie das untereinander tun,
oder der Staat macht ein Gesetz“. Die eigenen Kirchenreihen dürften Diskussionen jedoch
nicht mit dem Argument ablehnen, wonach über strittige Fragen der Vatikan entscheide.
Für den Benediktiner müsse jeder Kirchenvertreter die eigenen Auffassungen „plausibel
machen, immer wieder neu“. Insbesondere die Bischöfe hätten „die Pflicht, für die
Überzeugung der Kirche zu werben.“