Die Welthungerhilfe hat die EU aufgefordert, die Produktion von Biokraftstoffen zu
begrenzen und die Subventionen abzuschaffen. Es gelte: „Erst der Teller, dann der
Tank!“, erklärte die Hilfsorganisation am Donnerstag in Bonn. Es ist unabdingbar,
jetzt die Biokraftstoffquoten auf fünf Prozent der gesamten Energiemenge zu deckeln.
Die Welthungerhilfe äußerte sich anlässlich der gerade in Brüssel anstehenden Überprüfung
der EU-Biokraftstoffziele durch EU-Parlament und -Kommission.
Die Nichtregierungsorganisation
verwies auf negative Auswirkungen der Biokraftstoffpolitik auf Entwicklungsländer.
Zunehmend würden Agrarprodukte wie Getreide aus diesen Regionen verwendet, um Biokraftstoffe
zu gewinnen. Damit verlören die Menschen ihre Nahrungsgrundlage. „Wird auf EU-Ebene
am bisherigen Kurs in der Biokraftstoffpolitik festgehalten, wird das geplante UN-Ziel,
den Hunger bis 2030 zu beseitigen, nicht erreicht werden können“, so der Referent
der Organisation, Rafaël Schneider.
Die jetzige europäische Biokraftstoffpolitik
führe zu höheren Nahrungsmittelpreisen, Landraub und Nahrungsmittelengpässen, so Schneider.
Auch habe der Biokraftstoff bislang keinen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz leisten
können.