Vatikanvertreter fordert besseren Zugang zu Bildung für Sehbehinderte
Einen besseren Zugang zu Büchern und kulturellem Wissen für sehbehinderte Menschen
hat der Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen gefordert.
Auf der Konferenz der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) in Marrakesch
machte sich Erzbischof Silvano Tomasi für eine Reform des Copyrights vor allem von
Texten im Internet stark: Geistiges Eigentum sei zwar ein schützenswertes Gut, so
der Erzbischof, es müsse aber auch dem intellektuellen Gemeinwohl aller Menschen dienen.
Vor allem sehbehinderte Menschen profitierten in besonderer Weise von digitalen Büchern
und Texten im Internet, die für sie dank Audioangebote o.ä. zugänglich gemacht würden.
90 Prozent aller sehbehinderten Menschen lebe in Entwicklungsländern; in diesen Ländern
sei nur ein Prozent aller Bücher für diese Menschen zugänglich, so Tomasi. In entwickelten
Ländern sind es nicht viel mehr: nur fünf Prozent der Bücher seien dort für sehbehinderten
Menschen verfügbar, referierte der Vatikanvertreter mit Verweis auf Zahlen der Weltgesundheitsorganisation.
Weltweit gibt es laut Schätzungen 285 Millionen sehbehinderte Menschen.