D: Bischofskonferenz distanziert sich vom Karlsruher Urteil
Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich von der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts
zur steuerlichen Gleichbehandlung eingetragener Lebenspartnerschaften distanziert.
Der Vorsitzende, Erzbischof Robert Zollitsch, erklärte am Donnerstag in Bonn, die
katholische Kirche lehne die Gleichbehandlung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft
ab.
„Das Rechtsinstitut der Ehe hat nicht nur die Partnerschaft zwischen Frau
und Mann allein zum Bezugspunkt, sondern auch das Ehepaar, das Elternpaar geworden
ist und Sorge und Verantwortung für Kinder trägt“, erläuterte Zollitsch. Daher gehöre
es auch zur Grundstruktur des verfassungsrechtlichen Eheverständnisses, dass „die
Ehe von einer Frau und einem Mann eingegangen wird“.
Die Ehe sei etwas grundlegend
anderes als die eingetragene Lebenspartnerschaft, fügte Zollitsch hinzu. „Daher ist
unserer Auffassung nach eine unterschiedliche steuerrechtliche Behandlung angebracht,
etwa wenn man in Betracht zieht, dass aus Ehen in aller Regel Kinder hervorgehen,
was für die eingetragenen Lebenspartnerschaften nicht zutrifft.“ Eine unterschiedliche
Behandlung von eingetragenen Partnerschaften und der Ehe stelle deshalb keine Diskriminierung
dar, sondern betone „den Wert, den die Ehe für die Gesellschaft hat“.