Papst Franziskus hat
an diesem Mittwochmorgen Vertreter der Kirchen und Mitarbeiter der Caritas getroffen,
die in diesen Tagen beim Päpstlichen Rat Cor Unum über die Lage in Syrien beraten.
Es sei so viel Blut in dem Land geflossen, sagte der Papst den rund 30 Anwesenden
im vatikanischen Gästehaus Santa Marta.
„Mögen die Waffen schweigen! Papst
Benedikt hat im vergangenen November sein persönliches Engagement bekundet, indem
er Kardinal Robert Sarah von Cor Unum in jene Region sandte… Auch für mich ist das
Schicksal des syrischen Volkes ein wichtiges Anliegen. Es herrscht so viel Gewalt
und Leid, deshalb erneuere ich meinen Appell für den Frieden in Syrien.“
Papst
Franziskus erinnerte daran, dass viele Staaten in den vergangenen Monaten versucht
hätten, Friedensinitiativen für Syrien zu fördern.
„Das sind Versuche, die
wir alle unterstützen sollten, damit endlich wieder Frieden in Syrien herrschen kann.
Die Kirche ist dazu aufgerufen, ein demütiges Zeugnis abzulegen, doch das soll konkret
und wirksam sein, so wie es uns Christus, der Gute Samariter, vorgelebt hat. Wir Christen
wissen, dass überall dort, wo einer leidet, Christus bei ihm ist. Wir können uns also
nicht zurückziehen.“
Konkret müssten Staaten und Regierungen diplomatische
Lösungen finden, so der Papst weiter. Auch müssten sie jegliche humanitären Hilfen
für syrische Flüchtlinge unterstützen. Für den Heiligen Stuhl und die katholischen
Hilfswerke sei dies eine Selbstverständlichkeit. Eine solche Hilfe müsste allen gewährt
werden, egal welcher Ethnie oder Religionsgemeinschaft die Hilfesuchenden angehören.
„Wir
müssen alle an Syrien denken. Vergessen wir nicht, wie viel Leid und wie viel Armut
dort herrschen. Es ist als ob Jesus leiden würde, der arm ist, der von seinem Land
vertrieben wird. Es ist Jesus. Sehen wir also in der geliebten syrischen Bevölkerung
das Antlitz Jesu.“
An der von Cor Unum einberufenen Konferenz im Vatikan
beteiligen sich rund 20 Hilfsorganisationen, vor allem die regionalen Caritas-Verbände,
sowie Bischöfe und päpstliche Botschafter aus Syrien und den Nachbarstaaten. Den Angaben
zufolge benötigen inzwischen rund sieben Millionen Menschen in Syrien und etwa zwei
Millionen Flüchtlinge in den angrenzenden Ländern Hilfe.