2013-06-05 15:46:10

Buchautor trifft emeritierten Papst: „Benedikt XVI. geht es gut“


RealAudioMP3 Dem deutschen Psychiater und Bestsellerautor Manfred Lütz kam eine Ehre zuteil, die wohl wenige Menschen erleben werden: Am Dienstagabend war er beim emeritierten Papst Benedikt XVI. im Vatikan zu Besuch. Ihm überreichte Lütz sein neues Buch, das er zusammen mit dem emeritierten Kurienkardinal Paul Josef Cordes geschrieben hat. Titel des Werkes: „Benedikts Vermächtnis und Franziskus` Auftrag. Entweltlichung – Eine Streitschrift“. Zu Benedikts Gesundheitszustand sagt Lütz:

„Es war eine sehr vertraute, heitere Atmosphäre, wie wir ihn eigentlich auch von früher kennen. Ich fand ihn total geistesgegenwärtig. Natürlich ist er älter geworden, er geht ein bisschen gebückt, aber ohne Stock. Also ich habe ihn als sehr geistesgegenwärtig und schlagfertig erlebt. Es gab Situationen, in denen wir etwas erzählt haben, und er dann sagte: ,Das haben Sie mir schon erzählt.’ Insofern ist er also auch witzig, wie das so seine Art ist. Er wirkt überhaupt nicht irgendwie bedrückt."

Die Privataudienz dauerte eine halbe Stunde, so Lütz. Empfangen wurde er zusammen mit Kardinal Cordes im Kloster Mater Ecclesiae, wo Benedikt nun wohnt. Bei dem Treffen ging es auch um das Thema des neuen Buches von Lütz und Cordes, das sich mit der Entweltlichung beschäftigt. Auf die Frage, ob Papst Franziskus diesbezüglich Benedikts Linie weiterfahre, sagte Manfred Lütz:

„Das hat Benedikt bestätigt und er ist auch noch weiter gegangen. Er hat gesagt, dass er ohnehin den Eindruck habe, dass die Theologie von Papst Franziskus ganz im Einklang mit seiner Theologie steht. Gerade für den Theologen-Papst Benedikt finde ich das sehr wichtig, dass er das so empfinden kann.."

Im Kloster Mater Ecclesiae führt Benedikt nun ein Leben als Mönch. Indem er seine Zeit damit verbringe, zu beten und zu lesen, habe er den „petrinischen Dienst nicht aufgegeben“, sondern führe ihn „in veränderter Form weiter“, wie Benedikt im Gespräch mit Lütz und Cordes sagte.

„Er sei nicht aus dem petrinischen Dienst geschieden, sondern er lebe den petrinischen Dienst im Gebet. Das fand ich einen beeindruckenden Ausdruck. Und als er gestern gesprochen hat, hat er gesagt: Er betet und liest... Er hat nicht gesagt, dass er schreibt."

Lütz und Cordes überreichten an diesem Mittwoch nach der Generalaudienz übrigens auch ein Exemplar ihres Werkes Papst Franziskus.

(rv 05.06.13 mg/sib)








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