Papst: „Scheinheiligkeit ist die Sprache der Korrupten“
Christen benutzen
keine „politisch korrekte Sprache“; sie sagen die Wahrheit einfach geradeheraus. Das
sagte Papst Franziskus an diesem Dienstag in seiner Frühmesse im Vatikan. Er bezog
sich auf das Evangelium, in dem Jesus gefragt wird, ob man Steuern zahlen sollte oder
nicht. Die Fragesteller hätten „gezuckerte Worte“ gesprochen und damit „versucht,
einen anderen in ihre Lüge mit hineinzuziehen“.
„Das ist wirklich die Sprache
der Korruption: Scheinheiligkeit. Jesus aber sagt seinen Jüngern: Euer Ja sei ein
Ja, und euer Nein sei ein Nein! Scheinheiligkeit ist keine Sprache der Wahrheit, denn
die Wahrheit kommt nie allein, nie – sie wird immer von der Liebe begleitet. Wo keine
Liebe ist, da ist auch keine Wahrheit! ... Die Milde, die Jesus von uns will, hat
nichts von dieser Heuchelei, nichts von dieser zuckrigen Art. Nichts! Milde ist einfach:
wie die eines Kindes. Ein Kind ist nicht scheinheilig, weil es nicht korrupt ist.“
Papst
Franziskus lud dazu ein, „einmal gut nachzudenken, welche Sprache wir so führen“:
„Sprechen
wir in Wahrheit, mit Liebe, oder sprechen wir so, wie man das von wohlerzogenen Leuten
erwartet, dass wir also schöne Worte machen, auch wenn gar kein Gefühl dahintersteht?
Brüder, möge unser Reden evangeliengemäß sein!“