D: Caritas-Präsident fordert mehr Einsatz der Regierung bei Armutsbekämpfung
Caritas-Präsident Peter Neher hat den Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung
kritisiert. Es fehle der Wille, „den im Bericht festgestellten Fakten Taten folgen
zu lassen“, so Neher. „Angesichts der gravierenden Armutsprobleme in Deutschland“,
die der Bericht offenlege, sei es „völlig unangemessen“, sich „in nur einer Stunde“
mit dem Armuts- und Reichtumsbericht zu befassen. An diesem Montag findet im Bundestagsausschuss
„Arbeit und Soziales“ die Anhörung des 500-seitigen Berichtes statt, der bereits im
Herbst letzten Jahres in einer ersten Fassung vorlag. Demnach sind 1,5 Millionen junge
Menschen im Alter zwischen 20 und 29 Jahren ohne Schulabschluss. Neher hält diesbezüglich
die Sicherstellung der Finanzierung von Schulsozialarbeit durch Bund und Länder für
notwendig. „Es wäre einfach unverantwortlich, wenn die Schulsozialarbeit, die vom
Bund seit zwei Jahren gefördert wird, in diesem Jahr ausläuft. Dann hätten Bund und
Länder nichts aus dem Bericht gelernt“, so der Caritas-Präsident in einer Stellungnahme
am Montag.