Zentralafrikanische Republik: Neues Drama der Christenverfolgung
In der Zentralafrikanischen
Republik vollzieht sich „ein neues Drama der Christenverfolgung“. Darauf wies das
katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ in diesen Tagen hin. Aus kirchlichen Kreisen
in Zentralafrika habe das Hilfswerk erfahren, dass Missionsstationen und Kirchen von
Milizen, die der Regierung nahestehen, geplündert, zerstört oder gebrandschatzt wurden.
Christen seien verwundet oder getötet worden. Es sei „eine schwierige Lage“ bestätigt
gegenüber Radio Vatikan auch der Karmeliterpater Anastasio Roggero, der das afrikanische
Land seit Jahrzehnten gut kennt und dort als Missionar tätig ist.
„Die ehemaligen
Rebellen und jetzigen Herren des Landes sind Muslime des Tschad und des Sudan. Sie
haben sehr viele christliche Missionsstationen zerstört. Sie haben beispielsweise
den Pfarrer der Kathedrale von Bangui vertrieben. Doch viele Muslime hier sind nicht
zufrieden mit der Arbeit der neuen Herren. Viele Muslime arbeiten für die katholischen
Missionen, so ist z.B. der Chef für meine 150 Arbeiter in Bangui ein Muslim, der mit
mir schon seit Jahren zusammenarbeitet.“
Von der Verfolgung seien alle
neun Diözesen des Landes betroffen, sieben von ihnen schwer. Die Milizen gehörten
zu der muslimischen Bewegung Seleka, aus dem Norden der Republik.
„Die Menschen
in der Zentralafrikanischen Republik haben schon vor dem Putsch in extremer Armut
gelebt. Doch der Staatsstreich hat sehr viele Strukturen zerstört. Das betrifft sowohl
die zivilen als auch die religiösen Einrichtungen. Alles muss wieder aufgebaut werden.
Doch – woher kommt das nötige Geld? Viele humanitäre Organisationen haben das Land
mittlerweile verlassen. Das ist sehr gefährlich.“