Fronleichnam 2011
in Buenos Aires: der damalige Erzbischof der argentinischen Hauptstadt, Kardinal Jorge
Mario Bergoglio, hält eine Messe vor der Kathedrale. Es regnet in Strömen. Im Hintergrund
hängt eine Kopie des Kreuzes, das in Assisi hängt und im Leben des heiligen Franziskus
eine wichtige Rolle spielte. In seiner Predigt geht Kardinal Bergoglio auf Leib und
Blut Christi ein. Er zitiert den Kirchenvater Augustinus, der die Kommunion als Einladung
Christi beschreibt. Der Leib Christi fördere die Einheit unter den Menschen, so Bergoglio:
„Wenn
eine Person oder gar die Gesellschaft uneinig ist, dann fehlen im Tiefen des Herzen
jeglicher Friede und Freude. Im Herzen nistet sich dann die Traurigkeit ein. Und so
entstehen Uneinigkeit und Verachtung. Die Traurigkeit ist ein Leid der Welt. Das beste
Gegenmittel ist die Freude – und nur der Geist Jesu schenkt uns Freude.“
Die
gesamte Frohe Botschaft sei eine Nachricht der Freude, fügt Kardinal Bergoglio bei
der Fronleichnamsfeier 2011 in Buenos Aires an. Die Rettung des Menschen durch Jesus
Christus sei die Vergebung der Sünden. Beim Heil des Menschen handele es sich vor
allem um die „Freude der Vergebung“, betont Bergoglio weiter.
„Die Vergebung
endet nicht in Vergesslichkeit oder Reue. Nein, die Vergebung wird zu einem Freudenfest.
Der barmherzige Vater organisiert für den verlorenen Sohn ein großes Fest. Daraus
schließen wir, dass die sozialen Verhältnisse unter diesen Umständen zu gerechten
und friedlichen Zusammenschlüssen werden. Es kann dann kein ,Auge um Auge, Zahn um
Zahn’ mehr geben. Das Herz Jesu hat ja mit Freude den Auftrag Gottes aufgenommen.
Die Präsenz Jesu verströmt immer Freude.“
In diesem Jahr feiert Jorge Mario
Bergoglio die Fronleichnams-Messe erstmals als Papst. Radio Vatikan überträgt die
Feier und die anschließende Prozession an diesem Donnerstagabend live und mit deutschem
Kommentar ab 18.50 Uhr. Unser Kommentator ist Pater Bernd Hagenkord SJ. Sie können
die Live-Übertragung auf unserer Internetseite über den Vatican Player mitverfolgen.
Am
„Fest des Leibes und Blutes Christi“ verehren die Katholiken die Gegenwart Jesu im
Sakrament der Eucharistie. In Prozessionen tragen Geistliche Monstranzen mit der als
Leib Christi verehrten Hostie durch die Straßen. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil
ist dabei der Gedanke des „wandernden Gottesvolkes“ hinzugekommen, mit Christus als
„Brot des Lebens“ als Mitte.