Israel: „Arabischer Frühling ist Gefahr für Christen“
Der „Arabische Frühling“ war und ist eine Gefahr für die Christen des Orients. Dies
betonte der melkitische griechisch-katholische Metropolit von Galiläa, Elias Chacour,
bei einer Begegnung mit italienischen Journalisten in Haifa, wie die Stiftung „Pro
Oriente“ am Mittwoch berichtete. Der Metropolit erinnerte daran, dass es in früherer
Zeit im islamischen Raum vor allem um „Machtkämpfe an der Spitze“ gegangen sei, jetzt
hingegen sei das Volk aufgestanden. Trotzdem zeigten etwa die Vorgänge in Libyen oder
in Ägypten, dass die erhoffte Positiventwicklung auf sich warten lasse. „Wer am meisten
zu verlieren droht, das sind ohne Zweifel die Christen“, sagte Chacour.
Derzeit
stehe auch nicht fest, wie viele Christen aus Syrien geflohen sind und im Libanon,
in Jordanien oder der Türkei Zuflucht gefunden haben. In Israel würden die Christen
zweifellos besser leben als in den besetzten Gebieten, so Chacour. Nach Angaben Chacours
leben derzeit 155.000 christliche Bürger in Israel, davon sind mehr als die Hälfte
Melkiten. Der Metropolit machte allerdings keine Angaben über den Anteil der Christen
unter den zahlreichen Immigranten aus Russland und unter den Gastarbeitern, die vor
allem aus Rumänien, Indien und von den Philippinen kommen.
Von entscheidender
Bedeutung sei, dass die verschiedenen christlichen Kirchen im Heiligen Land ihre Einmütigkeit
unter Beweis stellen, so Chacour: „Wir wollen Einheit in Verschiedenheit, das ist
möglich. Wir wollen, dass die Religionsgemeinschaften als Teil der Lösung und nicht
als Teil des Problems gesehen werden.“