Familien der muslimischen Minderheit der Rohingya im Westen Burmas dürfen nur noch
zwei Kinder haben. Die Behörden im Staat Rakhine verordneten die Beschränkung der
Geburtenrate für die Bewohner von zwei Städten an der Grenze zu Bangladesh. Die betroffenen
Orte Buthidaung und Maundaw hätten mit 95 Prozent die größte muslimische Bevölkerungsdichte
der Provinz, sagte ein Sprecher der Provinzregierung. Dort lebende Buddhisten seien
von der Geburtenbeschränkung nicht betroffen. Die ungewöhnliche Verordnung dürfte
Kritik anheizen, dass die muslimische Minderheit in dem mehrheitlich buddhistischen
Land diskriminiert wird. Die angespannte Lage zwischen Muslimen und Buddhisten in
der Region war vor fast einem Jahr eskaliert. Damals griffen mit Macheten bewaffnete
Buddhisten muslimische Häuser an, töteten Hunderte Menschen und trieben 125.000, die
meisten von ihnen Muslime, in die Flucht. Im April hatte eine von der Regierung eingesetzte
Kommission empfohlen, mit Geburtenkontrollen zur Lösung des Konflikts beizutragen,
da die Buddhisten das große Bevölkerungswachstum der Muslime als ernste Bedrohung
empfänden. Rund vier Prozent der 60 Millionen Einwohner Burmas sind Muslime.