2013-05-25 13:35:41

Papst: Wegbegleiter statt Kontrolleure des Glaubens


RealAudioMP3 Wer sich der Kirche nähert, muss dort offene Türen vorfinden und keine „Kontrolleure des Glaubens“: Das sagte Papst Franziskus an diesem Samstag bei seiner Frühmesse mit Angestellten des Vatikan. Franziskus ging auf das Tagesevangelium (Mk 10, 13-16) ein, dass berichtet, wie die Jünger versuchen, die Menschen davon abzuhalten, ihre Kinder zu Jesus zu bringen, damit er sie segnet. Jesus hingegen weist die Jünger mit den Worten zurecht: „Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes.“ Franziskus zitierte in diesem Zusammenhang auch aus dem Ersten und vor allem Zweiten Vatikanum, wo es heißt „Die Gesamtheit der Gläubigen (…) kann im Glauben nicht irren.“ (Lumen Gentium). Viele Christen verhielten sich im Alltag jedoch nicht dementsprechend. Unter anderen führte der Papst folgendes Beispiel an:

„Denken wir an die guten Christen, die Christen guten Willens. Zum Beispiel an einen Pfarrsekretär oder eine Pfarrsekretärin. Zu einem jungen Paar, das kommt und sagt: ,Hallo, wir möchten gerne heiraten’ sagen sie nicht: , oh, wie schön!’ sondern: ,Ok, setzt Euch erst Mal. Wenn ihr eine Messe wollt, dann wird das teuer…’ Das Paar wird also nicht gerade besonders freundlich aufgenommen, dabei ist es eine gute Sache, zu heiraten. Nein, was sie hören ist: ,Habt ihr einen Taufschein, ist alles in Ordnung?’ Sie stoßen auf eine verschlossene Tür. Dabei wäre dies eine Gelegenheit, eine Tür zum Glauben zu öffnen und Gott für diese neue Ehe zu danken…Oft sind wir Kontrolleure des Glaubens und nicht Wegbereiter des Glaubens.“

Es sei immer die Versuchung da, sich selbst „des Herrn zu bemächtigen“. Franziskus rief deshalb in seiner Predigt dazu auf, an Jesus zu denken, der sich wünsche, dass sich alle ihm annähern.

„Denken wir auch an das Volk Gottes, ein einfaches Volk, das sich Jesus annähern will. Denken wir an all die vielen Christen guten Willens, die Fehler begehen und Türen schließen, statt sie zu öffnen… Und bitten wir den Herrn darum, dass alle, die sich der Kirche annähern, dort offene Türen vorfinden, damit sie die Liebe Gottes empfangen können. Bitten wir darum.“

(rv 25.05.2013 sta)







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