Die Christen sollen
sich zum Gebet für China vereinen. Dazu rief Papst Franziskus am Mittwoch auf; Anlass
ist der Weltgebetstag für China, den Papst Benedikt 2007 am Tag der „Madonna von Sheshan“
eingeführt hatte. Was es in der Kirche in China vor allem brauche, sei Versöhnung
unter den Christen. Das sagte der frühere Dozent am Priesterseminar von Peking, Johannes
Chen, dem Münchner Kirchenradio. Das drängendste Problem sei die Trennung der Kirche
in romtreue Katholiken der „Untergrundkirche“ und die „Patriotische Vereinigung“,
die vom Staat anerkannt und kontrolliert ist.
„Diese Problematik ist durch
die Missionsgeschichte sehr belastet, man kann sie nicht von heute auf morgen lösen.
Wir müssen Geduld haben und warten. Für die normalen Gläubigen ist das kein Problem,
sie fühlen sich freier als die Priester. Die fühlen sich eingeschränkt. Wenn sie der
Vereinigung nicht beitreten, dann erleben sie viele Einschränkungen“, so Chen.
„Ich denke, wir sollen die Mitglieder der Vereinigung nicht verdammen, sondern ihnen
einen Weg zeigen, wie ein Christ in China leben kann, ohne diese politische Situation.“
Diese
Trennungen seien vor Ort ganz konkret zu erleben, er selber habe im Priesterseminar
mit einem Rektor zusammen gearbeitet, der Mitglied der Patriotischen Vereinigung war.
„Wenn
der Rektor als Bischof von Rom nicht anerkannt ist, dann haben wir Priester ein Problem.
Wie können wir mit ihm zusammen die Messe feiern, wenn er kein legaler Bischof ist?
Da haben wir gewisse Probleme,“ berichtet Chen.