Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft den meisten Staaten eine
einwanderungsfeindliche Politik vor - und sie kritisiert dabei auch die verschärfte
Asylpolitik der Schweiz: Bemängelt wird zum einen die Abschaffung des Botschaftsverfahrens
und zum andern, dass Wehrdienstverweigerung in der Schweiz nicht mehr als Asylgrund
gilt. Dies geht aus einer Medienmitteilung der Organisation vom Donnerstag anlässlich
der Veröffentlichung ihres Jahresreports 2013 hervor. Der Bericht nimmt die Situation
der Menschenrechte in 159 Ländern unter die Lupe.
Weltweit hätten Regierungen
mehr Interesse daran, ihre Grenzen zu schützen, als eine humane Asylpolitik zu betreiben.
Wenn sie dann auch noch „unter dem Vorwand, die Einwanderung steuern zu müssen“, „weit
über ein legitimes Maß an Grenzkontrollen hinaus“ gingen, sei das ein klarer Fall
von Menschenrechtsverletzung, so die Amnesty-Generalsekretärin Salil Shetty. Solch
restriktive Maßnahmen träfen dabei nicht nur Flüchtlinge, sondern auch einen Großteil
der weltweit rund 214 Millionen Migranten. „Die einwanderungsfeindliche Politik der
meisten Staaten treibt Migrantinnen zunehmend in eine rechtlose Situation. Die Menschen
leiden unter sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen“, so Shetty wörtlich.
Gegen
die Verschärfungen des Asylgesetzes in der Schweiz, die seit Ende September in Kraft
sind, ist ein Referendum ergriffen worden: Die Volksabstimmung ist für den 9. Juni
geplant. Sowohl die Schweizer Kirchen als auch christliche Hilfswerke wie Caritas
Schweiz und das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Schweiz lehnen die jüngste
Revision des Asylgesetzes ab.