Russland: Härtere Strafen für Gotteslästerer geplant
Religiöse Gefühle zu verletzen soll in Russland künftig unter einer Strafe von bis
zu drei Jahren Gefängnis stehen. So sieht es das neue Blasphemiegesetz vor, für das
304 Abgeordnete des russischen Parlaments am Dienstag abgestimmt haben. Vier votierten
dagegen, ein Parlamentarier enthielt sich. Zum Inkrafttreten des nun vorgeschlagenen
Blasphemiegesetzes, dessen Höchststrafe von drei Jahren Gefängnis in Deutschland schon
gilt, ist eine weitere Lesung im Parlament nötig – diese könnte noch in dieser Woche
erfolgen.
Der Abgeordnete der russischen Regierungspartei „Geeintes Russland“,
Michail Markelow, rechtfertigte die Gesetzesinitiative mit einer allgemeinen Zunahme
religiöser Verunglimpfungen und Schändungen von Gotteshäusern. Markelow verwies auch
die Punkband „Pussy Riot“, die mit einem skandalträchtigen Auftritt in der Moskauer
Christ-Erlöser-Kathedrale vor gut einem Jahr für Aufregung gesorgt hatten.