Der syrische Präsident Bashar Assad hat erstmals öffentlich zum Schicksal der beiden
vor einem Monat entführten Aleppiner Metropoliten Mar Gregorios Youhanna Ibrahim und
Boulos Yazigi Stellung genommen. In einem am Wochenende erschienenen Interview mit
der argentinischen Tageszeitung „Clarin“ wurde er unter anderem nach den beiden Bischöfen
befragt. Assad antwortete darauf: „Wir haben vorläufige Informationen, dass sie nahe
der syrisch-türkischen Grenze sind. Wir verfolgen diese Sache sehr genau und arbeiten
mit den orthodoxen Patriarchaten zusammen, damit die Metropoliten aus der Hand der
terroristischen Gruppen befreit werden, von denen sie entführt worden sind“.
Auch
die christlichen Kirchen im Nahen Osten setzen sich fortwährend für die Metropoliten
ein. Am Dienstag veranstalten sie in der jordanischen Hauptstadt Amman einen Schweigemarsch,
in dem sie die Freilassung der beiden Entführungsopfer fordern. Erzbischof Maroun
Lahham, Generalvikar für Jordanien des Lateinischen Patriarchats Jerusalem, erklärte
gegenüber der Nachrichtenagentur „Fides“, dass sich alle christlichen Konfessionen
der Initiative angeschlossen hätten. Ebenfalls am Dienstag beginnt im Kloster Notre-Dame-du-Mont
in Beirut eine internationale Konferenz über die Situation der Christen im Nahen Osten,
bei der auch die Situation der vermissten Metropoliten und der anderen Entführungsopfer
zur Sprache kommen wird. Die vom Weltkirchenrat gemeinsam mit dem Nahöstlichen Kirchenrat
MECC organisierte Konferenz, zu der 150 Teilnehmer erwartet werden, soll insbesondere
auch die Fragen der christlich-muslimischen Beziehungen, der Bedrohung durch den Extremismus
und der sozialen Gerechtigkeit behandeln.