Italien: Bischöfe sehen Wirtschaftssystem in Gefahr
Der „Bestand des Systems“ sei ernsthaft „in Gefahr“ – das ist das Urteil der Italienischen
Bischofskonferenz, die sich am ersten Tag ihrer Sitzungswoche mit den großen Wirtschaftsproblemen
des Landes befasst hat. Laut dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Angelo
Bagnasco, litten die Italiener immer stärker unter Armut und Arbeitslosigkeit. Deshalb
rief er die neue Regierung unter Ministerpräsident Enrico Letta mit deutlichen Worten
zum Handeln auf: Es sei Gebot der Stunde, mit größerer Verantwortung „an die Menschen
zu denken“ und die Ressourcen des Landes sinnvoll zu nutzen, so Bagnasco. Kritisch
äußerte er sich auch über den Komiker und Oppositionspolitiker Beppe Grillo von der
„Bewegung der fünf Sterne“. „Personalismus und Populismus“ seien auf der politischen
Bühne fehl am Platze, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz am Montagabend.