D/Syrien: Kirche fordert großzügige Flüchtlingsregelung
Vor Beginn der Innenministerkonferenz am Mittwoch fordern die katholische Kirche und
Hilfsorganisationen einen wirksamen Einsatz zum Schutz syrischer Flüchtlinge. Sie
sprachen sich am Dienstag für einen erleichterten Familiennachzug nach Deutschland
und für stabile Aufenthaltsperspektiven für die Flüchtlinge aus. Der Vorsitzende der
Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Norbert Trelle, rief
die Bundesregierung auf, vor allem die Nachbarstaaten Syriens zu unterstützen, um
eine Schließung der Grenzen zu vermeiden. Gleichzeitig würdigte der Hildesheimer Bischof
das bereits erfolgte Engagement Berlins: „Neben den finanziellen Hilfen für die Versorgung
der Flüchtlinge vor Ort ist auch die Bereitschaft der Bundesregierung, 5.000 besonders
schutzbedürftige Personen aufzunehmen, ein gutes Zeichen der Solidarität mit den Menschen.“
Ebenfalls positiv sei die Lösung, die Bund und Länder inzwischen für die in Deutschland
studierenden syrischen Staatsbürger gefunden hätten. Sie erhalten Zugang zum BAföG
oder werden mit Stipendien unterstützt.
Rund 40.000 Syrer haben bislang in
Deutschland Zuflucht gefunden. Für diejenigen unter ihnen, deren Abschiebung bislang
lediglich ausgesetzt ist, forderte Trelle längerfristige Aufenthaltsperspektiven.
Auch müsse der Familiennachzug offener gestaltet werden. Der Bischof bat die Innenminister,
„großzügig die Spielräume des Aufenthaltsgesetzes zu nutzen und Familienangehörigen
aus humanitären Gründen die Einreise zu gestatten“.