Südafrika: AIDS-Hilfe steht vor Finanzierungslücke
Die AIDS-Hilfe der
Malteser in Südafrika könnte in absehbarer Zukunft vor einem großen Finanzloch stehen,
das die Weiterführung der Behandlungen stark beeinträchtigen könnte. Dieser Alarm
kommt vom Missionsbenediktiner Pater Gerhard Lagleder, dem Gründer und Leiter der
südafrikanischen Malteser. Seit 1992 ist er innerhalb der Provinz Provinz KwaZulu-Natal
mit seiner Hilfsorganisation aktiv. Nach der Regierung ist die südafrikanische Bischofskonferenz,
und mit ihr das Hilfsprojekt der Malteser, der größte Anbieter an AIDS-Hilfe und Behandlung,
etwa 40.000 Patienten konnte insgesamt bereits geholfen werden. Auch aufgrund eines
Bewusstseinswandels in der Bevölkerung sei die Zahl der Hilfesuchenden gerade im vergangenen
Jahr sprunghaft angestiegen, von gut 400 auf 1000 Anfragen jährlich. Doch die Finanzierung
stehe in der näheren Zukunft auf wackligen Beinen, so der Pater gegenüber Radio Vatikan:
„Wir,
und damit meine ich die katholische Bischofskonferenz, haben bislang Zuschüsse durch
die amerikanische Regierung bekommen, es gab da den AIDS-Hilfsfonds des amerikanischen
Präsidenten, der läuft aber jetzt aus und wir haben noch eine Verlängerung unseres
Programms um ein weiteres Jahr bekommen. Wir können also noch bis Mai 2014 mit amerikanischen
Geldern rechnen, aber dann wird ein Großteil der Behandlungskosten auf unserer Seite
liegen.“
Glücklicherweise sei in Südafrika die Sensibilität auch der politischen
Autoritäten für das Problem im Vergleich zu den früheren Jahren stark angestiegen.
Im Jahr 2003, als die Malteser mit der AIDS-Therapie begonnen hatten, sei dies noch
anders gewesen; selbst im Gesundheitsministerium herrschte damals die Meinung, AIDS
könne mit Naturmitteln oder traditioneller Zauberei geheilt werden. Doch mittlerweile
habe sich das Blatt gewendet, das Gesundheitsministerium helfe mit Medikamenten und
habe auch die Übernahme von Labortests zugesagt:
„Gottlob haben wir jetzt
einen großartigen Gesundheitsminister für die Republik Südafrika, der mit großem Nachhalt
den AIDS-Behandlungsplan vorantreibt, den die Regierung in Zusammenarbeit auch mit
Nichtregierungsorganisationen, unter anderem auch der katholischen Gesundheitspflegeorganisationen
erarbeitet hat. Da wird unheimlich viel getan. Aber es ist nach wie vor so, dass bisher
nur 20 Prozent derer, die die Behandlung wirklich brauchen, auch Zugang zu ihr haben.
Das heißt, es gibt einen enormen Aufholbedarf und da muss jeder tun, was er kann,
sowohl die Regierung als auch die Nichtregierungsorganisationen, und dazu gehört auch
die katholische Kirche.“
Für nächstes Jahr müssten die Malteser für die
Sicherstellung der AIDS-Hilfe rund 150.000 Euro aufbringen, doch ab Juni 2014, nach
dem Wegfall der amerikanischen Finanzierung, benötigten die Malteser rund 300.000
Euro jährlich für die Behandlungskosten, so der Benediktinerpater. Pater Gerhard bittet
deshalb dringend um Spenden:
„Es geht ja um Menschenleben! Es geht nicht
darum , dass man den Menschen sagt, tut uns Leid, wir haben kein Geld mehr, sondern
es geht darum, dass man den Menschen sagen muss, ich will dein Leben retten und ich
tue alles, was ich dazu tun kann.“
Mehr Informationen zur Arbeit von Pater
Gerhard finden Sie im Internet unter bbg.org.za.