Ein Weggefährte Jorge Mario Bergoglios: „Unauffällig und tief spirituell“
Als Papst des „Understatement“,
der Einfachheit, der Authentizität, beschreibt ein Weggefährte Jorge Mario Bergoglios,
der Weihbischof von Buenos Aires, Franziskus. Eduardo Garcia kennt Bergoglio seit
21 Jahren. Er sagte im Gespräch mit Radio Vatikan: „Was mich wohl immer beeindruckt
hat, ist seine Zurückhaltung gegenüber jedem Ereignis: Er sucht nicht den bekanntesten
Ort, sondern den einfachsten. Selbst als er Generalvikar der Erzdiözese (von Buenos
Aires, Anm. d. Red.) wurde, also das zweitwichtigsten Amt nach dem Erzbischof bekleidete,
hat er dieses Verhalten, sich nicht vorzudrängen, beibehalten. Was mich am meisten
beeindruckt ist, dass diese Unauffälligkeit mit einer so starken und großen spirituellen
Tiefe einhergeht.“ Für Franziskus habe Neuevangelisierung einen ganz ursprünglichen
Sinn, so Garcia, sie sei Mission: „Wie bei den Anfängen der Kirche gilt es dort
zu sein, wo die Menschen sind und dort das Leben zu teilen und so unser Fühlen und
unseren Glauben zu zeigen: eine Kirche mit offenen Türen nicht nur für diejenigen,
die kommen, sondern eine Kirche, die auf die Menschen zugeht. Nicht, um sie zu vereinnahmen,
sondern um sie mit der Erfahrung des Glaubens anzustecken. Man muss an all unsere
Aktivitäten und auch an unser christliches Leben in dieser missionarischen Dimension
denken, nicht nur in einer innerlichen Dimension des Glaubens.“ In einer der
ersten Ansprachen des neuen Papstes, nämlich in der Messe mit den Kardinälen nach
der Papstwahl in der Sixtinischen Kapelle, hatte Franziskus bereits betont, das Voranschreiten
in der Kirche, also eine Kirche, die sich selbst bewegt, sei ebenso wichtig wie die
feste Verankerung im Glauben und die Bekehrung. Nach Garcias Ansicht ist Mario Bergoglio
auch als Papst sich selber treu. „Was wir bei Papst Franziskus jetzt sehen,
ist das, was er ist und was er immer als Priester und als Bischof unter uns gelebt
hat – das ist es, was seine Gesten so echt macht. Als Papst tut er das, was er immer
als Priester und Bischof tat, mit dem Geschenk, das der Herr ihm in diesem Moment
gegeben hat. Man bemerkt da eine Heiterkeit, eine sehr deutliche Fröhlichkeit.“ (rv
20.05.2013 pr)