Spirituell, sakral und interreligiös werden sie – die diesjährigen Salzburger Festspiele.
Der Auftakt ist am 19. Juli, zu ihm wird auch Kurienkardinal Jean-Louis Tauran kommen.
Im Rahmen einer „Ouverture spirituelle“ mit einem Sakralmusikzyklus und Gesprächen
über Religion und Kultur wird der Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen
Dialog an einer ersten Disputation in der Universität Salzburg teilnehmen. Fokus der
Auftaktveranstaltung wird die Beziehung des Buddhismus und Shinotismus zur christlichen
Musiktradition sein.
Während der gesamten Festspiele werden dieses Jahr erstmals
auch buddhistische Ritualgesänge und alte japanische Musikformen in neuer Klangsprache
aufgeführt. Die „Disputationes“ stellen die fremdländischen Klänge in einen interkulturellen
und interreligiösen Zusammenhang. Am 21. Juli trifft etwa der Benediktinermönch Urban
Federer auf die Tibetologin Carola Roloff zur Disputation mit dem Titel „Ruhe und
Bewegung – Widerspruch oder Lebensform?“. Zwei Tage später wird die abendländische
Gregorianik ins Verhältnis zur buddhistischen Sakralmusik gebracht. Bis zum 1. September
folgen weitere „Disputationes“ und insgesamt 16 Konzerte, in denen Dirigenten wie
Nikolaus Harnoncourt, Gustavo Dudamel oder Titus Engel Sakralmusik von Haydn, Mozart
oder Beethoven interpretieren.