Die Umsetzung verschärfter UN-Sanktionen gegen Nordkorea bedroht nach Auskunft der
Welthungerhilfe die humanitäre Hilfe im Land. In einem gemeinsamen Appell verlangten
die sechs in dem Land tätigen Hilfsorganisationen aus der EU, den Geldtransfer für
humanitäre Hilfe wieder zu ermöglichen. Die Organisationen könnten durch die Unterbrechung
des Zahlungsverkehrs ihre Mitarbeiter, die Logistik und die Projekte vor Ort nicht
mehr finanzieren, erklärte das Vorstandsmitglied der Welthungerhilfe, Mathias Mogge,
am Donnerstag in Berlin. Sie stehe auch im Widerspruch zu den UN-Beschlüssen, die
humanitäre Hilfe ausdrücklich von Sanktionen ausnähmen. Mogge, der von einer Reise
in das ostasiatische Land zurückkehrte, berichtete von großen Investitionen und Bauvorhaben
in der Hauptstadt Pjöngjang. Die Stadt sei „herausgeputzt“. Zugleich herrsche aber
große Armut auf dem Land. Eine akute Hungersnot stehe aber nach seinen Informationen
nicht an.