Papst: Priester und Bischöfe sollen Hirten sein, nicht Wölfe
Bei der Morgenmesse
im vatikanischen Gästehaus Santa Marta rief Papst Franziskus an diesem Mittwoch zum
Gebet für Priester und Bischöfe auf: Es sei wichtig, dafür zu beten, dass sie den
Versuchungen des Geldes und der Selbstgefälligkeit widerstehen könnten um dem Volk
Gottes zu dienen. In Bezugnahme auf die Apostelgeschichte führte der Papst aus:
„Am
Ende ist ein Bischof nicht Bischof für sich selbst, sondern für das Volk. Genauso
ist ein Priester nicht Priester für sich selbst, sondern für das Volk: Er leistet
seinen Dienst, damit das Volk wächst, er hütet das Volk, die eigene Herde um sie vor
den Wölfen zu beschützen. Das ist ein schöner Gedanke! Wenn der Bischof das macht,
hat er eine gute Beziehung zu seinem Volk, so wie es auch der Bischof Paulus mit seinem
Volk getan hat, nicht wahr? Wenn also der Priester so eine gute Beziehung zum Volk
hat, dann schenkt uns das Liebe: Liebe untereinander, eine wahre Liebe und die Kirche
wird vereint.“
Die Apostelgeschichte sei eine der schönsten Seiten des
neuen Testamentes, so Franziskus, denn sie sei voller „pastoraler Liebe“. Priester
und Bischöfe seien auf das Gebet der Gläubigen für sie angewiesen, da auch sie in
Versuchung geraten könnten, so wie jeder Mensch:
„Der Heilige Augustinus
spricht in seinem Kommentar zu Ezechiel von zwei Versuchungen: Der Reichtum, der zu
Geiz werden kann und die Selbstgefälligkeit. Er sagt: ‚Wenn der Bischof , der Hirte,
die Schafe für sich selbst ausnutzt, dann ist er kein Hirte mehr, kein Priester, kein
Bischof für das Volk, sondern ein Priester und ein Bischof, der sich am Volk bereichert.’
Der Heilige Augustinus sagt: ‚Er isst das Opferlamm selbst, er nutzt es aus, er macht
Geschäfte und wird vom Geld angezogen. Er wird geizig und verfällt zur Simonie. Oder
er nimmt die Wolle für sich selbst, um sich damit zu schmücken.’“
Franziskus
rief die Teilnehmer der Morgenmesse, unter denen auch Mitarbeiter von Radio Vatikan
waren, dazu auf, sich zu Hause die Apostelgeschichte, Kapitel 20, Vers 28-38 in Ruhe
durchzulesen und für die Priester und Bischöfe zu beten, damit sie stets Hirten blieben
und nicht zu Wölfen würden.