Egoismus führt zum
Verschließen in sich selbst: Wir sollten ihn abstreifen und „unsere Herzen weiten“,
damit in ihnen Platz ist für die Liebe. Das sagte Papst Franziskus an diesem Dienstag
bei seiner Frühmesse im Vatikan. Wer Jesus folge, der sehe im Leben ein Geschenk,
das er anderen weitergeben könne, „nicht einen Schatz zum Selberbehalten“. Bei Judas
sei der Egoismus bis zum Verrat an Jesus gegangen, so Franziskus.
„Denken
wir an diesen Moment, als Maria Magdalena Jesus die Füße mit einer teuren Salbe wäscht:
Das ist ein religiöser Moment, ein Moment der Dankbarkeit und Liebe. Aber Judas löst
sich davon und übt bittere Kritik: Aber das könnte man doch den Armen geben!, sagt
er. Das ist das erste Mal, dass ich im Evangelium die Armut als Ideologie gefunden
habe. Der Ideologe weiss nicht, was Liebe ist! Denn er weiss nicht, wie man sich gibt.“
Wer
das Leben aus Liebe hingebe, der sei „nie allein“. Judas hingegen habe sich durch
seinen Egoismus isoliert, er sei ein „Ideologe“ gewesen. „Diese Ideologie hat ihn
von der Gemeinschaft der anderen abgeschlossen – das ist das Drama des isolierten
Gewissens. Wenn ein Christ anfängt, sich zu isolieren, dann schließt er auch sein
Gewissen vom Gemeinschaftssinn aus, vom Sinn der Kirche, von dieser Liebe, die Jesus
uns gibt. Wer wie Judas sein Leben für sich selbst behalten will, der verliert es
schließlich. Johannes schreibt, dass in diesem Moment der Satan ins Herz des Judas
eingetreten sei. Dazu müssen wir sagen: Satan ist ein säumiger Zahler. Er betrügt
uns – immer!“