Die Päpste haben eine
besondere Verbindung zu Fatima: Papst Johannes Paul II. schrieb sein Überleben beim
Attentat vom 13. Mai 1981, dem Fatima-Tag, einem Eingreifen Mariens zu, und die Kugel
des Attentäters wird noch heute in dem portugiesischen Wallfahrtsort aufbewahrt. Benedikt
XVI. veröffentlichte noch in seiner Zeit als Kardinal das Dritte Geheimnis, das Maria
bei ihren Erscheinungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts drei Kindern in Fatima anvertraut
hatte. Und jetzt hat der neue Papst Franziskus sein Pontifikat unter den besonderen
Schutz „Unserer Lieben Frau von Fatima“ gestellt. Die Weihe wurde am Montagabend in
Fatima vom Erzbischof von Lissabon, Kardinal José da Cruz Policarpo, vorgenommen –
genau 96 Jahre nach den ersten Erscheinungen.
„Papst Franziskus, der erste
Lateinamerikaner in der Geschichte, der den Stuhl Petri erklommen hat, weiht sein
Pontifikat Unserer Lieben Frau von Fatima. Vertrauen wir es also auf ihre Fürsprache
hin Gott an!“ Das sagte der Erzbischof von Rio de Janeiro, Oraní João Tempesta, der
vor den etwa 270.000 Menschen die Predigt hielt. „Muttergottes von Fatima, wir vereinen
uns mit diesem Akt der Weihe unseres Obersten Hirten, Papst Franziskus. Hilf ihm dabei,
die materielle und die geistliche Armut in der Welt zu lindern, wie er selbst es bei
seiner Ansprache an das Diplomatische Corps (im März) formuliert hat. Öffne die Herzen
aller deiner Kinder für die Not derer, die Brot oder Zuspruch brauchen, und sensibilisiere
die Herzen aller deiner Kinder für die Einfachheit von Papst Franziskus und der Seherkinder
von Fatima!“
Die Weihe selbst wurde von Kardinal Policarpo vorgenommen:
„Heilige Jungfrau, wir weihen Dir den Dienst von Papst Franziskus als Bischof von
Rom und als weltweiter Hirte“, so das vom Kardinal verfasste Gebet. Maria möge dem
neuen Papst „auch im Leiden“ beistehen – und ihm auch „den Wunsch einflößen, wie seine
Vorgänger auch einmal als Pilger Fatima zu besuchen“. Neben der Papst-Weihe war ansonsten
in Fatima der bevorstehende Weltjugendtag von Rio das Hauptthema; Erzbischof Tempesta
sagte in der Predigt, was er sich von dem Großereignis Ende Juli erhofft.
„Die
Mission der Kirche ist die Verkündigung, die Vorbereitung des zweiten Kommens unseres
Herrn. Diese letzte Zeit ist die Zeit der Kirche, sie steht im Zeichen der Evangelisierung.
Jeder Christ ist automatisch Zeuge! Das ist auch der wichtigste Aspekt der Botschaft
von Fatima. Wir sollen alles abstreifen, was uns von Gott trennt, und uns Jesus Christus
gleichförmig machen!“