Die Zahl der Katholiken
weltweit hat erstmals die Marke von 1,2 Milliarden überschritten, doch in Europa sind
die Zahlen rückläufig. Dies geht aus dem am Montag vom Vatikan veröffentlichten Statistischen
Jahrbuch mit Zahlen aus dem Jahr 2011 hervor. Vor zwei Jahren gab es demnach im Vergleich
zum Vorjahr 1,5 Prozent mehr Katholiken, was einen Anstieg von 1,196 Milliarden auf
1,214 Milliarden bedeutet. Die Weltbevölkerung wuchs im gleichen Zeitraum um 1,23
Prozent. Damit liegt der Anteil der Katholiken an der Weltbevölkerung wie bislang
bei 17,5 Prozent. Zeitgleich wurde auch das Päpstliche Jahrbuch 2013 vorgestellt.
In diesem gibt es gleich zwei Premieren: Zum ersten Mal ist nun auch ein emeritierter
Papst aufgeführt. Unter der Rubrik der Diözese Rom ist unter dem amtierenden Bischof
von Rom und seinen Vikaren auch eine Kurzbiographie Benedikts als „Emeritierter Pontifex“
aufgeführt. Außerdem hat Papst Franziskus in der neuen Ausgabe des Jahrbuches auf
seinen Titel „Souverän des Vatikanstaates“ verzichtet, er ist nun nicht mehr auf der
ersten Seite verzeichnet, wenn er sich auch noch in der offiziellen Bezeichung des
Papstes befindet, die an anderer Stelle ausgeführt ist. Beide Jahrbücher wurden Papst
Franziskus durch Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone und Angelo Becciu, Substitut
im Staatssekretariat, vorgestellt.
Die Zahl der Priester weltweit stieg den
Angaben aus dem statistischen Jahrbuch zufolge um rund 5.000 von 408.024 auf 413.418.
Auch 2011 setzte sich der Trend fort, dass in Afrika und Asien die Zahl der Katholiken
und Priester wächst. In Europa und Nordamerika stagniert sie oder nimmt ab. Die Zahl
der Bischöfe in der katholischen Kirche blieb mit 5.132 nahezu unverändert. Besonders
groß war der Katholikenzuwachs mit 4,3 Prozent 2011 in Afrika. Er liegt hier deutlich
über dem Bevölkerungswachstum im gleichen Zeitraum von 2,3 Prozent. Auch in Asien
nahm die Zahl der Katholiken mit zwei Prozent schneller zu als die Gesamtbevölkerung
(plus 1,2 Prozent). Während die Zahl der Priester in Afrika und Asien von 2001 bis
2011 um 39,5 Prozent bzw. 32 Prozent stieg, nahm sie in Europa um 9 Prozent ab.
Noch
größer sind die Unterschiede zwischen den Kontinenten bei der Zahl der Priesteramtskandidaten:
2011 waren in Afrika 30,9 und in Asien 29,4 Prozent mehr angehende Priester registriert
als zehn Jahre zuvor; in Europa und den USA waren es 21,7 Prozent weniger. Die Ordensfrauen
verzeichneten nach Vatikanangaben zwischen 2001 und 2011 einen Rückgang von zehn Prozent:
von 792.000 auf rund 713.000. Aus dem gleichzeitig präsentierten Statistischen Jahrbuch
der Kirche geht weiter hervor, dass mittlerweile fast die Hälfte (48,8 Prozent) aller
Katholiken in Amerika lebt. In Europa leben 23,5 Prozent, in Afrika 16 Prozent, in
Asien 10,9 Prozent und 0,8 Prozent in Ozeanien.