Pakistan hat einen neuen Regierungschef: Nawaz Sharif, der bereits zweimal zum Ministerpräsidenten
gewählt wurde, ist der Sieger der Wahlen vom Samstag. Die Wahlen wurden von blutigen
Ausschreitungen der Taliban überschattet: Bis zum Wahltag wurden nach Angaben der
Nachrichtenagentur AP 150 Menschen durch Bombenangriffe getötet; am Tag der Wahl kamen
durch Attacken der Taliban mindestens 29 Menschen ums Leben. Die Pakistani ließen
sich von der angespannten Sicherheitslage jedoch nicht beeinflussen: Nach offiziellen
Angaben lag die Wahlbeteiligung bei 60 Prozent.
Der neue Regierungschef deutete
bereits an, Verhandlungen mit den Taliban aufnehmen zu wollen. Priorität für den Frieden
im Land wird für die Regierung unter Sharif die Entscheidung sein, ob das militärische
Vorgehen gegen die Terrorgruppe weitergehen soll.
Obwohl die konservative Muslimliga
PML-N, der Sharif angehört, die Mehrheit der Stimmen aus dem Volk bekam, reicht das
nach Hochrechnungen vom Sonntag nicht für eine absolute Mehrheit. Ein offizielles
Stimmergebnis steht noch aus; der 63-Jährige muss sich aber wohl auf Koalitionsgespräche
einstellen.