2013-05-13 11:34:52

Kardinal Maradiaga: IOR-Aufgaben neu definieren


Kardinal Oscar Maradiaga hat sich für eine Neudefinition der Aufgaben des vatikanischen Geldinstitutes IOR ausgesprochen. In einem Interview mit der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“ erklärte der Kardinal, dass bereits im Vorkonklave darüber diskutiert worden sei, warum eine Stiftung wie die IOR auch Bankaufgaben übernommen hätte. Dies sei sicherlich einer der Punkte, die die Gruppe von Kardinälen, die Franziskus bei einer Reform der vatikanischen Strukturen unterstützen wird, ansprechen werde, so Maradiaga. Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch eine verstärkte Transparanz bei der Durchführung der Geschäfte, die unter anderem auch durch eine Veröffentlichung der Bilanzen erreicht werden könnte.

Des Weiteren müsse weltweit mehr für die Armen getan werden, die als Menschen, nicht als Problemfälle anzusehen seien. Auch die Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils, so ist sich der Kardinal mit seinem Papst einig, sei in den vergangenen Jahren nach dem anfänglichen Enthusiasmus ins Stocken geraten. Die Gruppe von acht Kardinälen soll mit dem Papst in besonders enger Weise bei den anzustrebenden Reformen zusammen arbeiten. Ihre Aufgaben sieht Maradiaga vor allem in einem breiteren Informationsfluss, der dem Papst zugänglich gemacht werden solle. Damit solle verhindert werden, dass wichtige Informationen aus den kontinentalen Bischofskonferenzen gar nicht erst zum Papst gelangten; dies sei einer der Punkte gewesen, die die Kardinäle im Vorkonklave mit besonderer Intensität diskutiert hätten. Dem Präsidenten von Caritas Internationalis und Erzbischof von Tegucigalpa war von Papst Franziskus die Leitung der Kardinalsgruppe, die sich Anfang Oktober zum ersten Mal im Vatikan treffen wird, anvertraut worden. Auch Kardinal Reinhard Marx von München ist Mitglied der aus acht Kardinälen bestehenden Gruppe.

(corriere della sera 13.05.2013 cs)







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