Gegen das brutale Verhalten der israelischen Polizei an den heiligen Stätten Jerusalems
haben sich die Oberhäupter der Kirchen vor Ort ausgesprochen. Anlass gab ihnen das
Eingreifen israelischer Polizisten während der orthodoxen Osterfeierlichkeiten, die
drei ägyptische Diplomaten am 4. Mai an der Teilnahme der Ostermesse in der Grabeskirche
gehindert hatten. Die Sicherheitskräfte seien „unter dem Vorwand von Sicherheit und
Ordnung wahllos und brutal“ vorgegangen, so die Kirchenführer in ihrem gemeinsamen
Schreiben. Unterschrieben haben es unter anderem das Oberhaupt der Katholiken, der
Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, sowie der oberste Hüter der heiligen
Stätte, Franziskanerkustos Pierbattista Pizzaballa.
Im Allgemeinen nähme das
Eingreifen der israelischen Polizei bei religiösen Feierlichkeiten von Jahr zu Jahr
zu. Zwar verstünden die Kirchenoberen grundsätzlich „die Notwendigkeit und Wichtigkeit
der Präsenz von Sicherheitskräften, um Ordnung und Stabilität zu gewährleisten“, doch
sei es „nicht hinnehmbar, das Volk und Klerus „wahllos und brutal geschlagen und am
Zutritt zu ihren Kirchen, Klöstern und Konventen gehindert werden“. Demgegenüber riefen
die Kirchenführer alle israelischen Autoritäten auf, die Beschwerden der Christen
ernst zu nehmen und alle Akte der Gewalt gegen christliche Gläubige und Klerus zu
verurteilen.