2013-05-11 15:59:26

D: Drei Religionen unter einem Dach


Das „Bet- und Lehrhaus Petriplatz“ hat einen Bauplan: An diesem Freitag wurde das Projekt im Deutschen Theater Berlin vorgestellt. Das Gotteshaus wird von Juden, Christen und Muslimen gemeinsam geplant und als Kirche, Synagoge und Moschee in einem – aber in getrennten Räumen – genutzt werden. Nach einem Architektenwettbewerb steht die bauliche Form des ungewöhnlichen Gebetshauses, das anstelle der früheren evangelischen Petrikirche errichtet werden soll, nun fest. Federführend für den Entwurf sei dabei sein Bemühen um Gleichrangigkeit im Baukonzept gewesen: Drei Gottesdiensträume und ein sie verbindender Saal liegen daher auf einer Ebene. Die Idee, keinen „Einheitsbrei“, sondern ein „Laboratorium“ zu schaffen, sieht der Projektleiter Roland Stolte damit erfüllt: „Manche befürchten eine Vermischung“, räumte der evangelische Theologe ein. „Es wird aber keinen Eintopf geben“, so Stolte, denn neben dem gemeinsamen Raum für Begegnungen bleibe die individuelle Glaubenspraxis, wie sie in jeder einzelnen Religion vorgesehen ist, durch die drei abgetrennten Räume für jede einzelne Religion sichergestellt. Dennoch sei es etwa Christen möglich, beispielsweise den „sinnlichen“ Umgang der Muslime mit dem Koran als Anregung für ihre eigene Glaubenspraxis kennenlernen. Auch Kadir Sanci vom islamischen „Forum für interkulturellen Dialog“ ist von dem Konzept und der nun feststehenden Architektonik begeistert: „An Stelle des Nebeneinanders tritt dort das Miteinander“, so der Moslem.

(kna 11.05.13 sib)







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