Indien muss an seiner „heuchlerischen Moral“ arbeiten. Das sagt der Außenminister
des Landes, Salman Khurshid, in einem Interview der Zeitung „Die Welt“. Er sei „in
Sorge“ und „zutiefst traurig“ über die brutale Gewalt gegen Frauen im Land. Das Problem
habe eng mit dem Wandel Indiens von einer ländlichen in eine städtische Gesellschaft
zu tun, es gehe die gesamte Gesellschaft an, nicht nur Polizei und Gerichte, so Khurshid. Gleichzeitig
wies er aber auch darauf hin, dass eine alleinige Konzentration auf die Gewaltverbrechen
falsch sei. Die Lage in New York und Südafrika sie „nicht viel besser“, so der Außenminister.
Auch bei der Aufklärung von Pädophilie sei der Westen sehr langsam vorangegangen,
in Indien kämen derlei Verbrechen gleich ans Licht. „Leider fokussieren sich jedoch
internationale Medien nur auf die Hässlichkeit und nicht auf das, was getan wird“,
so der Minister. Es gebe neue Gesetze, und die Polizei habe neue Anweisungen bekommen,
um Gewalt gegen Frauen zu vereiteln: „Wir werden Erfolg damit haben“, so der Minister.