Zentralafrika: Gezielte Angriffe gegen christliche Kirchen
Gezielte Angriffe gegen christliche Kirchen im Zusammenhang mit den jüngsten Unruhen
beklagen die Bischöfe des Landes. „Die Situation in der Zentralafrikanischen Republik
hat sich nach der Machtübernahme durch den Anführer der Rebellen und dessen eigene
Ernennung zum Staatspräsidenten verschlechtert“, heißt es in einer dem Fidesdienst
vorliegenden Botschaft der bischöflichen Justitia-et-Pax-Kommission. Am 24. März dieses
Jahres übernahm Michel Djotodie die Macht, nachdem das Rebellenbündnis Seleka die
Hauptstadt Bangui erobert hatte. Seither hätten Gewalt und Plünderungen unter der
Zivilbevölkerung und in den christlichen Gemeinden zugenommen, während sich im Land,
so der Vorsitzende der Kommission, Bischof Albert Vanbuel von Kaga-Bondoro, „ein ungesundes
Klima verbreitet hat“, das durch die „Abwesenheit der Verwaltung und durch Verstöße
gegen die Verfassung und die Menschenrechte begünstigt wird“.
Die Kirche beklagt
„eine durch religiösen Extremismus gekennzeichnete Rebellion, die eine systematische
Schändung und Verwüstung religiöser Einrichtungen und insbesondere katholischer und
protestantischer Kirchen mit sich bringt“. „Im ganzen Land hat die katholische Kirche
einen hohen Preis bezahlt“, heißt es in der Verlautbarung. „In Diözesen wie Kaga-Bandoro,
Bambari, Alindao, Bangssou und Bossangoa wurden große Schäden verursacht. Die Rebellen
sind auf der Suche nach leichter Beute und dies hat schwerwiegende Folgen für die
Bevölkerung“. Auch zahlreiche Priester und Ordensleute seien in den vergangenen Monaten
angegriffen worden. Die Justitia-et-Pax-Kommission wünsche sich einen Dialog zur Überwindung
der Krise und die Schaffung einer Kommission für „Wahrheit und Versöhnung“.