Der Präfekt der Ordenskongregation, Kardinal Joao Bráz de Aviz, hat sich in Rom mit
800 leitenden Ordensfrauen aus aller Welt getroffen. Dabei bedauerte er, innerhalb
des Vatikan nicht in Entscheidungen über den Verband von US-Ordensfrauen, kurz LCWR,
einbezogen worden zu sein. Er betonte aber auch, dass „mittlerweile völliges Einvernehmen“
zwischen der Glaubenskongregation und ihm in dieser Angelegenheit bestehe. Wenn seine
Äußerungen als Kritik an der Kurie gedeutet würden, „wäre das ein falscher Eindruck“,
vielmehr gehe es darum, „künftig stärker untereinander zu kommunizieren“, so der brasilianische
Kurienkardinal. Die Glaubenskongregation sieht bei der LCWR „lehrmäßige Schwächen“;
Bráz de Aviz sprach sich deshalb für mehr Gespräche mit den leitenden US-Ordensfrauen
aus. „Es ist wichtig, ihren Standpunkt zu verstehen und im Dialog herauszuarbeiten,
wo lehrmäßige Probleme bestehen“, so der Präfekt der Ordenskongregation nach Angaben
der katholischen Tageszeitung „Avvenire“. Er könne sich auch ein Gespräch von LCWR-Vertreterinnen
mit Papst Franziskus vorstellen.
Franziskus hat sich unlängst im Gespräch mit
Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, dem Präfekten der Glaubenskongregation, hinter deren
Untersuchung der LCWR gestellt. Eine Erklärung des Vatikanischen Pressesaals von diesem
Dienstag betont die Zusammenarbeit zwischen der Glaubens- und der Ordenskongregation
in der Angelegenheit der US-Schwestern. Die beiden Dikasterien entsprächen damit einem
Wunsch des Papstes. Es gebe zwischen den zwei Vatikaneinrichtungen keinen Streit über
den Umgang mit dem LCWR-Fall.