2013-05-07 15:28:16

Indien: Keine Gerechtigkeit in Orissa


Fünf Jahre nach den antichristlichen Massakern im Distrikt Kandhamal im indischen Bundesstaat Orissa gibt es für die Opfer keine Gerechtigkeit, denn die Täter bleiben straffrei. Das sagte der katholische Menschenrechtsaktivist John Dayal gegenüber dem vatikanischen Fidesdienst. Bei dem Pogrom des Jahres 2008 wurden über 400 christliche Dörfer „gesäubert“; über 5.600 Wohnungen und 296 Kirchen wurden in Brand gesteckt, über 100 Menschen starben, von denen die Regierung allerdings nur 56 anerkennt. Zusätzlich gab es tausende Verletzte, viele Frauen (darunter auch eine Ordensschwester) wurden vergewaltigt, 56.000 Menschen wurden obdachlos. Nach Dayals Analyse verschleppen die Behörden Ermittlungen oder führten sie nur oberflächlich durch: Lediglich zwei Inspektoren und ein kleines Ermittlerteam befassten sich mit den unzähligen Fällen. Die Polizei berücksichtigte auch keine Fälle, in denen die Opfer im weiteren Verlauf an den Folgen der Gewalt starben.

Bei den strafrechtlichen Ermittlungen in Fällen der Brandstiftung, des Mordes, der Entführung und der Gewalt „herrscht tiefe Finsternis“, so der Menschenrechtler wörtlich. 3.232 Strafanzeigen wurden von Christen eingereicht, die Polizei registrierte davon nur 1.541 und erstellte in vielen Fällen keinen „First Information Report“, wie dies vom indischen Strafrecht vorgesehen ist. Dies führte dazu, dass es nur in 828 Fällen ein strafrechtliches Verfahren vor Gericht geben wird.

(fides 07.05.2013 sk)








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