2013-05-03 11:51:34

D: „Erklärt uns bitte nicht, warum alles nicht geht!“


RealAudioMP3 „Soviel du brauchst“: Unter diesem Motto läuft in Hamburg derzeit der Evangelische Kirchentag. Auch viele Katholiken sind dort zu Gast. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat den Eröffnungsgottesdienst mitgefeiert und eine Bibelarbeit geleitet. Er berichtet, dass bei den Debatten in Hamburg auch der neue Papst ein Thema ist.

„Wir werden am Samstag ein Podium haben, auf dem es um die neuen Aspekte, die Papst Franziskus in die Welt gebracht hat, geht. Wir wollen zeigen: Er hat Zeichen dafür gesetzt, dass er nah bei Menschen sein will, dass er nun der Bruder der anderen ist, aber auch, dass er Bischof von Rom ist und sich damit im Kollegium der Bischöfe beheimatet weiß. Das finde ich großartig! Von ihm wird so manches an Anstößen ausgehen, die uns zeigen, wo wir uns um die Welt (und ihre Armen) zu kümmern haben und wo wir deutlich spüren, dass wir füreinander da sind und füreinander sorgen.“

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands, Nikolaus Schneider, erwartet sich vom Pontifikatswechsel durchaus frischen Wind für die Ökumene. Das sagte er dem Kölner Domradio. Schneider ist kürzlich mit Papst Franziskus in Rom zusammengetroffen.

„Den Papst habe ich erlebt als einen Menschen, der sehr offen und zugewandt ist, der auch Traditionen der Kirchen der Reformation kennt, der Bonhoeffer kennt, der anknüpft an das, was Benedikt XVI. in Erfurt bei den Begegnungen zwischen uns gesagt hat, etwa zur Hochschätzung Martin Luthers. Eines ist mir aber auch besonders aufgefallen: Er ist ein Mensch, der sehr pastoral denkt – und das ist etwas, das uns beide verbindet, ich bin auch so ein Typ. Ich würde manchmal lieber sagen: Ihr lieben Dogmatiker, jetzt erklärt uns bitte nicht, warum das alles nicht geht, denn hier ist doch so offensichtlich, dass etwas gehen muss! Und nun setzt euch hin und erklärt uns, wie`s geht! Ich hoffe, dass der Papst auch eine solche Kraft entfaltet, dass da Anstöße gegeben werden, die uns weiterführen.“

(domradio/rv 03.05.2013 sk)








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