Irreguläre Zuwanderer dürften nicht von der medizinischen Versorgung abgeschnitten
sein. Das sagte laut Nachrichtenagentur KNA der Vorsitzende der Zentralen Ethikkommission
bei der Bundesärztekammer, Urban Wiesing, am Donnerstag in Berlin. Besonders bedenklich
sei es, wenn Kindern und Jugendlichen medizinische Versorgung vorenthalten werde.
In einer Stellungnahme setzt sich die Kommission unter anderem dafür ein, bürokratische
Hindernisse für eine angemessene Behandlung abzubauen. Nach Angaben des Menschenrechtsbeauftragten
der Bundesärztekammer, Ulrich Clever, geht die Zahl der Menschen mit einem nicht ausreichenden
Versicherungsschutz in die Hunderttausende. Dazu gehörten im Jahr 2009 etwa 35.000
asylsuchende Menschen sowie rund 50.000 Menschen mit Duldungsstatus. Clever betonte
weiter, dass die ärztliche Schweigepflicht nach wie vor ausgehebelt werden könne.